Anlässlich des Jahrestages des Auschwitz-Erlasses führt die Roma Union,
die Selbsthilfeorganisation der Roma in Frankfurt am Main, eine
Kundgebung am 14.12.2007, um 16.00
Uhr,
Mahntafel
Stadtgesundheitsamt Ffm.,
Braubachstraße 18-22
durch.
Am 16.12.42 ordnete „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler im sogenannten
Auschwitz-Erlass die Massendeportation von Roma und Sinti in das
Konzentrationslager Auschwitz an. Es soll „Ohne Rücksicht auf den
Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager“ eingewiesen
werden, hieß es in dem Erlass.
Die Vorstufe zur späteren Vernichtung wurde durch die Erfassung aller im
deutschen Reich lebenden Roma und Sinti geschaffen. Robert Ritter, Leiter
der „Rassenhygienischen und bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle des
Reichsgesundheitsamtes Berlin“ und seine enge Mitarbeiter Eva Justin waren
hierfür maßgeblich verantwortlich. Ihre sogenannten „rassenbiologischen“
Untersuchungen registrierten minutiös über 20.000 Roma und Sinti. Sie
leisteten damit die unabdingbare Voraussetzung für die spätere
fabrikmäßige Ermordung.
Ritter und Justin wurden nach 1945 im Stadtgesundheitsamt Frankfurt am
Main als Medizinalrat und Psychologin beschäftigt. Obwohl bekannt war,
welche zentrale Funktion beide während der NS-Zeit Inne hatten, bestanden
keine Bedenken gegen die Anstellung. Ritter und Justin wurden für ihre
Verbrechen nicht verurteilt.
Ffm., den 05.12.07
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