Presseerklärung:
- Ausstellungsgespräch „Frankfurt Auschwitz“
- Mahntafel in der Geschäftsstelle des Förderverein Roma
(30.5.2010)




Am 1.6.2010 um 18.00 Uhr findet im Foyer und im Raum 3 des DGB-Hauses, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, 60329 Ffm., in Kooperation mit der Frankfurter KunstGesellschaft ein Ausstellungsgespräch mit dem Saarbrücker Künstler Bernd Rausch statt.
Der Förderverein Roma und der DGB, Region Frankfurt-Rhein-Main, zeigen noch bis zum 11.6.2010 die Ausstellung „Frankfurt-Auschwitz“. Sie ist täglich, außer samstags, sonn- und feiertags, zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im Foyer des Gewerkschaftshauses zu sehen. „Frankfurt-Auschwitz“ nimmt in dokumentarisch künstlerischer Weise Bezug auf die Verfolgung, Erfassung, Deportation und Vernichtung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus sowie auf die Kontinuität von Diskriminierung und Rassismus nach 1945. Die Rolle der Stadt Frankfurt wird in diesem Zusammenhang besonders beleuchtet.
Die erste Begleitveranstaltung am 27.5.2010, ein Gespräch über Traumata, Ängste und Widerstand mit Angehörigen aus Roma-Familien, deren Mitglieder Auschwitz und andere NS-Lager überlebt haben, fand enorme Aufmerksamkeit und wurde von etwa 40 Personen besucht.

Kontakt: Joachim Brenner, Förderverein Roma 069/440123 AB
Horst Koch-Panzner, DGB, 069/27300574


Mahntafel in der Geschäftsstelle des Förderverein Roma


Am 29.5.2010 wurde die Mahntafel am früheren Stadtgesundheitsamt dem Förderverein Roma übergeben. Das Amt für Kultur nahm, aufgrund von Renovierungsarbeiten am Anwesen Braubachstraße 8-22, dessen neuer Eigner der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist, die Tafel in Verwahrung und ließ sie säubern. Die Tafel ist für den Zeitraum der Renovierungsarbeiten in der Geschäftsstelle des Förderverein Roma ausgestellt. Nach Beendigung der Tätigkeiten wird sie wieder gemäß Absprache mit Kulturdezernent Semmelroth an historischem Ort angebracht.

Die Mahn- und Gedenktafel erinnert an die rassenbiologischen Untersuchungen von Robert Ritter und Eva Justin an Roma und Sinti sowie die spätere Vernichtung in der NS-Zeit und dokumentiert die personelle Kontinuität nach 1945, indem sie auf die Beschäftigung beider NS-Verbrecher im Stadtgesundheitsamt und Jugendamt Ffm. hinweist. Am 27.1.2010 ist sie nach über zehnjährigem Engagement der Roma-Union, des Förderverein Roma und vieler Einzelpersonen trotz Protest etlicher Parteien und städtischer Behörden am Stadtgesundheitsamt angebracht worden.

Ffm., den 30.5.2010