Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus findet
am 21.3.2015, 16.15 Uhr, IG Farben Haus, Raum 254, Goethe-Universität,
Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt,
mit der tschechischen Roma NGO „Konexe“, der Aktion Sühnezeichen, dem
Förderverein des Fritz-Bauer-Instituts, dem Förderverein Roma
eine Informationsveranstaltung zum Aufbau einer Gedenk- und
Erinnerungsstätte auf dem ehemaligen Gelände des NS-KZ Lety und zur
aktuellen Situation von Roma in Frankfurt am Main statt.
In der Zeit der nationalsozialistischen Besatzung bestand im tschechischen
Lety in den Jahren 1942 - 1943 ein Konzentrationslager für Roma. Etwa 400
Menschen wurden im KZ Lety selbst ermordet, mehrere Tausend Gefangene
wurden von dort aus nach Auschwitz deportiert. Nach der Befreiung wurde in
Lety keine Gedenkstätte errichtet. Vielmehr errichtete die CSSR im Jahr
1973 eine große Schweinemastanlage auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers. Diese ist trotz nationaler und internationaler
Proteste noch immer in Betrieb.
Romaverbände, EU und UNO fordern seit 20 Jahren von der tschechischen
Regierung, den Betrieb zu kaufen, um in Lety ein würdiges Gedenken an die
Opfer zu ermöglichen. Außer Versprechungen und symbolischen Aktionen
geschah bisher jedoch wenig. Kann Lety so möglicherweise gar als
europäisches Symbol für die mangelnde Aufarbeitung und Anerkennung des
Völkermords an den Roma gelten?
Die Verteter_innen der tschechischen Roma-Organisation „Konexe“ engagieren
sich in dem Kampf für die Errichtung einer Gedenkstätte in Lety. Sie
werden hiervon ebenso wie auch von ihren aktuellen Erfahrungen des
Antiromaismus und der allgemeinen sozialpolitischen Situation von Roma in
Tschechien berichten. Der Vortrag der Referent_innen von „Konexe“ wird
durch einen Kurzbericht zur Situation von Roma im Rhein-Main-Gebiet durch
den Frankfurter Förderverein Roma e.V. ergänzt.
Für das anschließende
Gespräch stehen alle Vortragenden gerne zur Verfügung.
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