Eine aktuelle Studie zur Diskriminierung von Roma und Sinti
Zwischen Gleichgültigkeit und Ablehnung. Ursachen der Ausgrenzung und Gegenstrategien



Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus findet

am 25.3.2015, 19.00 Uhr, Raum 1, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt,

eine Veranstaltung des Förderverein Roma und der Katholischen Erwachsenenbildung mit dem Berliner Historiker Joachim Krauß statt.

Erstmals wurden im Jahr 2013 in einer bundesweiten Studie die Einstellungen und das Wissen der Bevölkerung zu Sinti und Roma untersucht. Die Studie begleitete unvorhergesehen die Debatte um die „Armutszuwanderung“, in der vielfach auf eine ethnische Zugehörigkeit der Migrierenden verwiesen wurde. Der Zuwanderungsaspekt dominiert auch die Vorstellungen der Mehrheit von der Minderheit, die weniger als Teil der deutschen Gesellschaft verstanden wird, sondern als eine fahrende und heimatlose Gruppe. Sinti und Roma werden mit Merkmalen assoziiert, die in weiten Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung oder Unbehagen stoßen. Wenn mangels Kontakt die Haltungen auch weitgehend nicht im direkten Sinne handlungsleitend werden, bestimmen sie doch das gesellschaftliche Klima, sobald die Minderheit öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Die Umfrage konnte aber auch ermitteln, dass es in der Bevölkerung eine Bereitschaft zur Aufklärung gibt. Der Vortrag wird neben einer Darstellung der Studienergebnisse auch auf Handlungsnotwendigkeiten und mögliche Strategien eingehen. In dem Zusammenhang wird u. a. das seit mehreren Jahren vom Förderverein Roma geplante Projekt „Wohnen, Bildung, Arbeit“ vorgestellt.

Joachim Krauß ist Historiker und Osteuropawissenschaftler mit dem Schwerpunkt auf Südosteuropa und einer langjährigen Expertise zur historischen und aktuellen Lage von Sinti und Roma. Er ist Mitautor der Studie „Zwischen Gleichgültigkeit und Ablehnung“ die vom Institut für Vorurteils- und Konfliktforschung mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellt wurde.