Am 9.4.2015, 19.00 Uhr, gibt der Philharmonische Verein der Roma und Sinti
in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Eschersheimer
Landstraße 29-39, 60322 Ffm.,
ein Konzert mit Werken von Bizet, Dvorak, Schtschedrin, Saint-Saens,
Liszt, Sarasate, Kodaly, Williams und Moreno-Rathgeb.
Karten sind am 9.4.2015, zwischen 10.00 und 18.00 Uhr zum Preis von 10.00
€ (ermäßigt 8,-- €) in der Hochschule zu erhalten.
Das Konzert wird vom Förderverein Roma, dem AmkA, dem Kulturamt, dem
Dokumentationszentrum der deutschen Sinti und Roma, dem hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Josef Buchmann Stiftung und
der Citoyen Stiftung unterstützt.
Der Förderverein Roma weist anlässlich des Welt Roma Tag am 8. April auf
die anhaltende Ausgrenzung von Roma und Sinti hin. Nach wie vor herrschen
ein erschreckendes Unwissen und eine bezeichnende Ignoranz gegenüber
Verfolgung und Vernichtung in der NS-Zeit und deren Wirkungsgeschichte bis
in die Gegenwart. Stattdessen dominieren, wie aktuelle Untersuchungen
erneut belegen, Vorurteile, Ressentiments, Ablehnung und Gleichgültigkeit.
Die Wahrnehmung einer historischen Verantwortung wird ausgeblendet, tritt
vollständig in den Hintergrund oder bleibt konsequenzlos.
Rassistische Haltungen und Übergriffe sind nicht nur gesellschaftliche
Realität in Osteuropa, wo teilweise systematisch pogromähnliche Stimmung
geschürt wird, um Roma als Verantwortliche für eine desaströse Politik zu
präsentieren. Auch aus der Mitte der bundesrepublikanischen Gesellschaft
sind zunehmend Stimmen zu hören, die menschenverachtende Inhalte gegenüber
Roma und Sinti kolportieren und alle Schattierungen der jahrhundertelangen
Diskriminierung umfänglich mobilisieren. Dabei braucht eine ausgrenzende
Administration, Politik, Gesetzgebung, Berichterstattung oder
gesellschaftliche Mehrheitsmeinung nicht einmal den Namen der Betroffenen
zu nennen. Roma und Sinti werden in allen Negativzuschreibungen so genau
definiert und identifiziert, dass ihre Bezeichnung nicht mehr erforderlich
ist. Die verachtende Betrachtung und Kriminalisierung einer gesamten
Gruppe funktioniert perfekt - ob in Presse, Wahlkampf, am Stammtisch oder
auf der Straße.
Der Förderverein Roma fordert nachdrücklich ein Bleiberecht für Roma
Flüchtlinge, die Respektierung der Menschen- und Bürgerrechte sowie die
Ächtung jeglicher rassistischer Gewalt, Marginalisierung und
Diskriminierung gegenüber Roma und Sinti.
Ffm., den 1.4.2015
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