Kundgebung des Förderverein Roma am 13.7.2016, 14.00 Uhr, Römerberg, 60311
Ffm.
Kündigung
der Räume des Förderverein Roma in der Kaiserstraße 64 zum 31.8.21016
Seit über einem Jahr sucht der
Förderverein Roma neue Räume. Die Bereiche in der Kaiserstraße 64 sind zum
31.8.2016 gekündigt. Das heißt, dass die Sozialberatung, die
Jugendberufsbildung und die Erwachsenenbildung - EU-Projekte - nicht mehr
weiterarbeiten können. Auch das Archiv, was zunehmend von StudentInnen und
SchülerInnen genutzt wird, die Jugendhilfe, die Verwaltung, die
Geschäftsleitung und das Büro des Philharmonischen Vereins, der mit seinen
ambitionierten klassischen Konzerten europaweit Aufsehen erregt, befinden
sich in der Kaiserstraße und stehen nunmehr, nach 25 Jahren engagierter
Tätigkeit, zur Disposition.
Der Verein ist seit 20 Jahren auch
Träger der Kita Schaworalle, die mit großem Erfolg in der Stoltzestraße 80
Plätze in Krabbelstube, Kindergarten und Hort sowie ein Schulprojekt
anbietet.
Etwa 100 Frauen, Männer und Kinder
nutzen täglich das Beratungs- und Bildungsangebot in der Kaiserstraße.
Insbesondere die Sozialberatung hat aufgrund der zunehmenden Verelendung
von vielen Roma wegen ausbleibender Hilfen eine besondere Bedeutung. Sie
ist oft die letzte Anlaufstelle für Menschen ohne Wohnung, ohne jegliche
Versorgung und mit großen gesundheitlichen Problemen.
Der Träger bemüht sich seit einem
Jahr, unter Einschaltung von mehreren Maklern, intensiv um neue Räume. Die
Verhandlungen enden stets mit der Information, dass nicht an den
Förderverein Roma vermietet wird. Das gesellschaftliche Ressentiment setzt
sich in der Immobilienbranche ungebrochen fort. Selbst Solidität und
Bankbürgschaft wirken nicht gegen Vorurteil, Diskriminierung oder offene
rassistische Ablehnung. Auch der Umstand, dass in Frankfurt am Main ca.
zwei Millionen qm Gewerbefläche leer stehen, spielt letztlich keine Rolle.
Der
hessische Landesverband der deutschen Sinti und Roma hat sich mit einem
Brief an den OB und die großen Fraktionen im Römer und viele engagierte
Einzelpersonen haben sich durch eine breite Unterschriftenkampagne bereits
öffentlich dafür ausgesprochen, dass auch die Stadt Frankfurt
nachdrücklich bei der Raumsuche behilflich sein muss und dies als eine
zentrale politische Aufgabe betrachtet.
Der Verein will nun die Kommune
stärker in die Verantwortung nehmen. Dafür werden Roma und Nicht-Roma am
13. Juli um 14.00 Uhr auf dem Römerberg demonstrieren.
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