Ausstellung Frankfurt -  Auschwitz, 29.07.2016 - 14.09.2016, ehemalige Haftanstalt "Klapperfeld"


Die Initiative „Faites Votre Jeu“ und der Förderverein Roma e. V. zeigen anlässlich des Jahrestages der Liquidation des „Zigeunerlagers“ Auschwitz-Birkenau die Ausstellung „Frankfurt-Auschwitz“ in den Räumen der ehemaligen Haftanstalt Klapperfeld, Klapperfeldstraße 5, in Ffm..

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt am 29.7.2016 um 19.00 Uhr. Es spricht Frau Maria Strauss, deren Eltern Auschwitz und andere NS-Lager überlebt haben.
Als weitere Begleitveranstaltung wird am 16.9.2016, 18 Uhr, der Film „The Awakening“ gezeigt und es findet anschließend ein Gespräch mit dem Regisseur Kenan Emini über die aktuellen massenhaften Abschiebungen von Roma-Flüchtlingen statt.

Eine halbe Million Roma und Sinti wurden im Nationalsozialismus ermordet. Die Ausstellung Frankfurt Auschwitz thematisiert über Informationstafeln und Filmbeiträge die Vernichtung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus, die besondere Rolle, die Frankfurt am Main neben München und Berlin hierbei hatte und die Wirkungsgeschichte von Verfolgung, Rassismus und Diskriminierung nach 1945 bis in die Gegenwart.

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz ist von 30.7.-14.9.2016 jeden Samstag von 15.00-18.00 Uhr und am 31.8., am 7.9. und am 14.9.2016 von 10.00-13.00 Uhr in der Klapperfeldstraße 5 in 60313 Ffm. zu sehen.

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Kundgebung: Jahrestag der "Liquidation" des "Zigeunerlagers" Auschwitz, 02.08.2016
am ehemaligen Stadtgesundheitsamt in der Braubachstraße 8-22 in 60311 Frankfurt am Main

Der Förderverein Roma lädt anlässlich des Jahrestages der „Liquidation“ des „Zigeunerlagers“ Auschwitz zu einer Kundgebung am 2.8.2016 um 18.30 Uhr in die Braubachstraße 18-22, Geschäftsstelle des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, ehemaliges Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main, ein.

In einem unvergleichbaren Akt wurden am 2.8.1944 2800 Roma und Sinti bei der Auflösung des „Zigeunerlagers“ Auschwitz ermordet. Diese Aktion bildete gleichsam die Spitze der Erfassung, Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Bereits in den 30er Jahren wurden in enger Kooperation zwischen dem „rassehygienischen Institut“ des Reichssicherheitshauptamtes, verschiedenen Kriminalämtern sowie städtischen und kirchlichen Einrichtungen alle Roma und Sinti in Deutschland erfasst, vermessen, in Lagern inhaftiert und schließlich in Vernichtungslager deportiert. Etwa eine halbe Million Roma und Sinti wurden ermordet.

Eva Justin und Robert Ritter waren als maßgebliche „NS-Rasseforscher“verantwortlich für den Völkermord an über 20.000 deutschen Roma und Sinti. Trotz ihrer Verbrechen wurden sie nicht strafrechtlich belangt und nach 1945 von der Stadt Frankfurt im Sozial- und Gesundheitsamt in leitenden Positionen beschäftigt. Eva Justin hatte im Rahmen ihrer Tätigkeit und im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main erneut mit Roma und Sinti zu tun.

Der jahrelange Protest der Roma-Union Frankfurt, des Förderverein Roma und vieler UnterstützerInnen ermöglichte am 27.1.2000 die Anbringung einer Gedenktafel am Stadtgesundheitsamt, dem ehemaligen Tätigkeitsfeld von Ritter und Justin. Die Tafel, die ausschließlich von Spendengeldern finanziert wurde, erinnert an die begangenen Verbrechen, bezeichnet die Täter und klagt die Verantwortung gegenüber Roma und Sinti auch nach 1945 ein.

Ffm., den 15.7.2016