Förderverein Roma fordert rückhaltlose
Aufklärung, da sich die Anzeichen auf Brandstiftung erhärten
In der Nacht vom 8. auf den
9.9.2016 brannte in der Pfortenstraße 19 in Frankfurt am Main-Fechenheim
ein Haus, in dem drei Roma-Familien wohnten. Über 30 Personen, darunter 13
Kinder, wurden gegen 3.00 Uhr von dem Feuer überrascht. Glücklicherweise
konnten sich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen und niemand wurde
verletzt. Die Parterre-Wohnung ist zerstört. Deren Bewohner leben in einer
Notunterkunft. Zwei Familien sind nur vorübergehend zurückgekehrt.
Einzelne Familienmitglieder äußerten gegenüber dem Förderverein Roma
nachdrücklich den Verdacht, dass die Ursache des Feuers darauf
zurückzuführen ist, dass der vor dem Anwesen bereitgestellte Sperrmüll,
der am 9.9. abgeholt werden sollte, angezündet wurde. In der Straße und im
Stadtteil war bekannt, dass das Haus mehrheitlich von Roma bewohnt wurde.
Die Betroffenen berichteten wiederholt von Konflikten. Als sicher gilt,
dass sich die Gegenstände nicht selbst entzünden konnten.
Angesichts der näheren Umstände des Brandes sowie der Tatsache, dass seit
Jahresbeginn allein 45 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte zu
verzeichnen sind und auch der Hass, die Ablehnung und Bedrohung gegenüber
Roma enorm zunimmt, ist eine Brandstiftung aus rassistischen Motiven nicht
auszuschließen.
Aufgrund der Sachlage fordert der Förderverein Roma
eine rückhaltlose Untersuchung des Brandes.
Ffm., den 15.9.2
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