Weitere menschenverachtende Abschiebung in den Kosovo (15.03.2017)



Nachdem im November letzten Jahres bereits eine Romni aus ihrer Schule in Karben gemeinsam mit ihrer Mutter abgeschoben wurde, bleibt die hessische Landesregierung dem Kurs treu, mit menschenverachtender Härte in die Länder des Balkans abzuschieben.

Die perfide Ausweisung eines jungen Roma aus Gießen ins Kosovo, trotz ärztlich attestierter schwerer Traumatisierung, stellt die Spitze der Inhumanität und einen Akt der gezielten Diskriminierung gegenüber Roma dar. Bezeichnend ist die hinterhältige Vorgehensweise der Behörde, die den jungen Mann zwecks Klärung der Kostenübernahme seiner Behandlung einlud, um ihn dann mit Polizeigewalt abzuschieben. Offensichtlich haben alle Involvierten jedes Maß an Menschlichkeit verloren und es dominiert ausschließlich der jahrhundertealte Hass gegenüber Roma und Sinti.

Die Kehrseite der Willkommenskultur für Flüchtlinge war die Festsetzung der Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer. Das individuelle Recht auf Asyl wurde abgeschafft und die seit Jahren dokumentierten Menschenrechtsverletzungen gegenüber Roma seitens der politischen Akteure und Parteien kontinuierlich ignoriert.

Den Förderverein Roma erreichen regelmäßig Anfragen von Flüchtlings-Familien, die sich in völlig ausweglosen Situationen befinden, krank, deprimiert und ohne Hoffnung sind.

Jenseits jeder Verantwortlichkeit hinsichtlich der Verfolgung und Vernichtung in der NS-Zeit, den Pogromen im Jugoslawienkrieg und der kontinuierlichen Verelendung von Roma in den Staaten des früheren Jugoslawiens, werden Flüchtlinge massenhaft ausgewiesen. Betroffene sind in Abschiebelagern untergebracht, mit weitreichenden Beschränkungen was Unterstützung, Bewegungsfreiheit und Bildung angeht.

Der Förderverein Roma fordert die Einstellung der Abschiebungen und ein Bleiberecht für Roma-Flüchtlinge.

Ffm., den 15.3.2017