Der
Förderverein Roma lädt zu einer Kundgebung ein:
02.08.2018
um 18.00 Uhr, Frankfurt am Main
Braubachstraße 18-22, Geschäftsstelle des Börsenvereins des deutschen
Buchhandels,
ehem. Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main.
In einem unvergleichbaren Akt wurden am 2.8.1944 mehr als 2800
Roma und Sinti bei der Auflösung des „Zigeunerlagers“ Auschwitz ermordet.
Diese Aktion bildete gleichsam die Spitze der Erfassung, Verfolgung und
Vernichtung der Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Bereits in
den 30er Jahren wurden in enger Kooperation zwischen dem
„rassehygienischen Institut“ des Reichssicherheitshauptamtes,
verschiedenen Kriminalämtern sowie städtischen und kirchlichen
Einrichtungen alle Roma und Sinti in Deutschland erfasst, vermessen, in
Lagern inhaftiert und schließlich in Vernichtungslager deportiert. Etwa
eine halbe Million Roma und Sinti wurden ermordet.
Eva Justin und
Robert Ritter waren als maßgebliche „NS-Rasseforscher“ verantwortlich für
den Völkermord an über 20.000 deutschen Roma und Sinti. Trotz ihrer
Verbrechen wurden sie nicht strafrechtlich belangt und nach 1945 von der
Stadt Frankfurt im Sozial- und Gesundheitsamt in leitenden Positionen
beschäftigt. Eva Justin hatte im Rahmen ihrer Tätigkeit und im Auftrag der
Stadt Frankfurt am Main erneut mit Roma und Sinti zu tun.
Der
jahrelange Protest der Roma-Union Frankfurt, des Förderverein Roma und
vieler UnterstützerInnen ermöglichte am 27.1.2000 die Anbringung einer
Gedenktafel am Stadtgesundheitsamt, dem ehemaligen Tätigkeitsfeld von
Ritter und Justin. Die Tafel, die ausschließlich von Spendengeldern
finanziert wurde, erinnert an die begangenen Verbrechen, bezeichnet die
Täter und klagt Verantwortung ein.
Ffm., den 23.7.2018
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