... wird gegen Bettelnde und
Obdachlose aus Osteuropa die bekannte Kampagne städtischer Stellen
eingeläutet, bestärkt oder flankiert von medialer Stimmungsmache (z.B. FAZ
vom 16.11.19).
Die Vertreibung von Menschen für die auch die
europäische Gesetzgebung gilt, nämlich die Freizügigkeit seinen Aufenthalt
frei wählen zu können, wird mit Entschlossenheit und Brutalität im
Klingellingeling durchgesetzt. Deutsche Touristen, besonders in der
Pauschalvariante werden mit Steuergeldern gesponsert, der "Kampf gegen den
Betteltourismus" forciert. „Wir wollen niemand ohne Grund einsammeln
und an der Stadtgrenze rauslassen...". Einsammeln und über die (Stadt-)
Grenzen verbringen …, eine über Jahrhunderte verankerte Praxis deutscher
Ordnungsbehörden gegenüber Minderheiten und sozial Unangepassten. Im
historischen Gedächtnis stets präsent. Auch wenn die ordnungsrechtlichen
Gründe für die Vertreibung (noch) gedeckelt sind, im Bündel der
behördlichen Vertreibungs- und Abschreckungsmaßnahmen gibt es ja noch
Varianten: So entreißt man einer Romafamilie aus der Slowakei an der
Hauptwache ihre verstörten, weinenden Kinder und lässt die verzweifelte
Familie mit einer auf einen Zettel bekritzelten Telefonnummer des
Jugendamtes zurück.
So arbeiten die verschiedenen Stellen in
koordinierter und kreativer Abschreckung zusammen. Damit diejenigen, die
"nicht ins Stadtbild passen", die" Bettelmafia" - ein rassistisches
Wortgefüge - die weihnachtsshoppenden Bürger und die um ungehinderten
Kundenstrom Besorgten, nicht mit ihrer Armut befremden.
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