Notrufnummer während der rassistischen Morde in Hanau am 19.02.2020 nicht erreichbar (29.01.2021)



Förderverein Roma fordert rückhaltlose Aufklärung

Unter den 10 Toten, die in der Nacht von Tobias R. ermordet wurden, ist auch Villi-Viorel Paun, einer von drei Roma.
Paun verfolgte den Täter, versuchte die Polizei zu informieren und mögliche weitere Morde zu verhindern. Der frühzeitige geäußerte Verdacht, dass die Notrufzentrale unterbesetzt war, bestätigt sich nunmehr nach eingehender Recherche. Entsetzlich ist diese Nachricht für die Angehörigen von Herrn Paun und für viele weitere Betroffene. Ein frühes Eingreifen der Polizei hätte sein Leben und das vieler anderer retten können.
Der verschlossene Notausgang, der die Flucht der in der „Arena Bar“ Erschossenen verhinderte, ist ebenfalls Gegenstand einer Anzeige von Angehörigen.

Umso ignoranter ist die Stellungnahme des verantwortlichen hessischen Innenministers Beuth, der gebetsmühlenartig das schnelle Eingreifen der Polizei – nach den Morden – kolportiert. Den längst fälligen Rücktritt lehnt er konsequent ab.

Aufgrund der Präsenz von Tobias R. im Internet kritisiert auch der Förderverein Roma die These eines Einzeltäters. Der Verein teilt die Position der Hanauer „Initiative 19. Februar“, die das Versagen der Behörden, die schwerfällige Aktivierung der Hilfe für die Opfer und Versäumnisse bei Polizei und Staatsanwalt feststellt!

Frankfurt am Main, 29.01.2021