Der Förderverein Roma e. V. kritisiert die Entscheidung des
Verwaltungsstabs des Sozialdezernats, die Unterkunft für obdachlose Männer
im Henriette-Fürth-Haus schrittweise abzubauen.
Die Unterkunft
wurde zu Beginn dieses Jahres geschaffen und war eine notwendige Reaktion
auf die Pandemie und die steigende Obdachlosigkeit – insbesondere von
Roma. Ohne Prüfung des Rechtsanspruchs wurden 20 Plätze für Männer
bereitgestellt. Sobald ein Platz frei war, konnte er nachbesetzt werden.
Die Verfahrensweise ist aktuell nicht mehr möglich, d. h. jeder Platz, der
frei wird, geht als Unterkunft verloren. Der Verweis, nunmehr eine
Unterkunft über das Sozialamt zu erhalten, endet praktisch in vielen
Fällen mit der Ablehung und dem Angebot einer Rückfahrkarte. Genau diese
Erfahrung, die unmittelbare Not der Betroffenen und deren gesundheitlichen
Risiken haben zur Einrichtung der Plätze im Henriette-Fürth-Haus geführt.
Der gestrige Beschluss des Verwaltungsstabs erinnert an die
Vorgehensweise hinsichtlich der Wohnungen am Bonameser Standplatz, die so
entmietet werden sollten.
Der Förderverein Roma bewertet die
Entscheidung angesichts der hohen Corona-Infektionsgefahr und dem Beginn
der kalten Jahreszeit als ignorant gegenüber dem zunehmenden Elend von
Hilfsbedürftigen und weist nachdrücklich auf die zudem fehlenden
menschenwürdigen Unterkünfte für Familien und alleinstehende Frauen hin.
Zurzeit sind in der Sozialberatung des Trägers 26 alleinstehende
Männer registriert, die nicht untergebracht werden können.
Der
Abbau der punktuellen humanitären Hilfe im Henriette-Fürth-Haus ist das
glatte Gegenteil von der im Koalitionsvertrag bekundeten Absicht, nicht
zuletzt auch für obdachlose Roma menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen !
Ffm., den 6.10.2021
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