Hessenschau schürt Hass gegen Roma (22.12.2021)


In einem Beitrag von hr - Fernsehen vom 21.12.2021 zum Thema „Bettelmafia“ instrumentalisiert die Hessenschau Unterstellungen und Vorurteile zu einer Sendung, die ohne das Wort Roma zu nennen, zielgerichtet den Hass gegenüber der Minderheit schürt.

Trotz Informationen über die Gründe, zu betteln, nämlich Elend, mangelhafte Versorgung und Ausgrenzung, kolportiert das Magazin genau platzierte Bilder, in denen Behauptungen über eine sogenannte Bettelmafia stets mit der schemenhaften Darstellung, die Roma-Frauen erkennen lassen, verbunden werden. Selbst die Ausführungen einer Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes und des Leiters einer innerstädtischen Hilfeeinrichtung, die beide den Begriff negieren, Ursachen beschreiben und erklären, dass es keine Anhaltspunkte für eine "Bettelmafia" gibt, haben keine korrektive Wirkung.

Maßgabe für den rassistischen Beitrag ist allein die dominierende Betrachtungsweise der Redaktion, die sich auf die Eigenschaften osteuropäisch, dunkle Hautfarbe, lange Röcke beschränkt und zur Bestätigung eine beschwerdeführende Bettlerin und einen aufmerksamen Flaschensammler anführen, die genau im Gegensatz zu dem konstruierten Bild stehen. Die Widersprüche können nicht offensichtlicher sein: einerseits die Assoziation Roma, Migranten, kriminell und andererseits deutsch, ehrlich und hilfsbedürftig. Eine Anschauung, die aus dem Giftschrank der Menschenverachtung stammt.

Der Förderverein Roma hat in der Vergangenheit wiederholt auf die diskriminierende Berichterstattung der Hessenschau hingewiesen und ein Gespräch mit dem ehemaligen Chefredakteur Theisen geführt. Änderungen hatte das nicht zur Folge. Die Kriminalisierung von Roma und Sinti geht wider besseres Wissen, also mit Vorsatz, bruchlos weiter. Ein Grund mehr, dass endlich Vertreter der Minderheit im Rundfunkrat präsent sind – eine langjährige Forderung der Verbände.

Der Förderverein Roma behält sich nach rechtlicher Prüfung des Inhalts der Sendung weitere Schritte gegen den hr vor.