Der Förderverein Roma veranstaltet
zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers
Auschwitz am 27.1.2025 um 18.00 Uhr
eine
Kundgebung am ehemaligen Stadtgesundheitsamt in der Braubachstraße
8-22 in 60311 Frankfurt am Main.
Während der NS-Zeit wurden über eine halbe Million Roma und Sinti und
sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet. Nach der akribischen
Erfassung durch „Rasseforscher“ in den 30er Jahren erfolgte die
Inhaftierung, Deportation und schließlich die Vernichtung der Roma und
Sinti.
Der Mediziner Robert Ritter und die Psychologin Eva Justin
waren die beiden maßgeblichen Protagonisten dieser „rassenbiologischen
Untersuchungen“. Beide arbeiteten nach 1945 im Stadtgesundheitsamt bzw.
dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt. Weder Justin noch Ritter
wurden für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen. Im
Stadtgesundheitsamt befand sich während der NS-Zeit die „Erbkartei“, die
u. a. Grundlage für die spätere Deportation und Vernichtung war.
Am
27.1.2000 brachten die Roma-Union Frankfurt, der Förderverein Roma und
verschiedene Einzelpersonen eine Gedenktafel, die ausschließlich von
privaten Unterstützern finanziert wurde, gegen den langjährigen Widerstand
des Kulturdezernats, des Instituts für Stadtgeschichte sowie der Mehrheit
des Ortsbeirats und des Stadtparlaments, am Stadtgesundheitsamt an. Sie
erinnert an die Verbrechen, nennt die Täter und fordert Verantwortung ein.
Wahlerfolge der AfD, zunehmende rassistische und antisemitische Gewalt
sowie eine politische Mitte, die immer stärker die Programmatik des
rechten Rands übernimmt, kennzeichnen die gesellschaftliche Situation kurz
vor den Wahlen zum Bundestag.
Angesichts der anhaltenden
Diskriminierung von Roma und Sinti, insbesondere der Ausgrenzung von
Migrant:innen und Geflüchteten aus der Minderheit, ruft der Förderverein
Roma e. V. zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung auf.
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