Förderverein Roma e.V.

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83. Jahrestag des Auschwitz-Erlasses

Der Förderverein Roma e. V. erinnert mit einer Gedenkveranstaltung am 16.12.25 um 17.00 Uhr an der Mahntafel in der Braubachstraße 8-22 in Frankfurt an den 83. Jahrestag des Auschwitz-Erlasses

Am 16.12.1942 wurde unter Leitung von Heinrich Himmler die Deportation von Roma* und Sinti* in die Konzentrations- und Vernichtungslager beschlossen. Der Auschwitz-Erlass ordnete an, dass „ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager“ einzuweisen ist. Über eine halbe Million Roma und Sinti wurden in der NS-Zeit allein wegen ihrer Herkunft ermordet.

Nach 1945 entschieden u. a. diejenigen über Entschädigungsanträge, die im Nationalsozialismus für Verfolgung und Vernichtung verantwortlich zeichneten. Bis in die 60er Jahre sind seitens des Bundesverfassungsgerichtes Zahlungen aufgrund erlittener KZ-Haft mit der Begründung verweigert worden, dass die Internierung und Verfolgung strafrechtlich legitim gewesen seien. Robert Ritter und Eva Justin, zwei maßgebliche NS-Rasseforscher, verantwortlich für den Mord an über 20.000 deutschen Roma und Sinti, waren nach Kriegsende im Frankfurter Gesundheitsamt als Mediziner und Psychologin tätig. Für ihre Verbrechen wurden sie nicht zur Rechenschaft gezogen. Überlebende Roma und deren Angehörige, die Roma Union, der Förderverein Roma und weitere Unterstützer*innen brachten am 27.1.2000 nach über zehnjährigen Protesten, gegen Widerstände seitens der Stadtverwaltung und Teilen des Ortsbeirats eine Mahn- und Gedenktafel am Stadtgesundheitsamt an. Die Tafel gedenkt den Opfern, nennt die Täter und erinnert an Verfolgung und Vernichtung.

Der Förderverein Roma weist auf die anhaltende rassistischer Gewalt gegenüber Roma und Sinti hin. Die in 2024 beschriebenen Vorfälle sind bundesweit mit 1.678 um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die hessische Meldestelle verzeichnet mit 159 Vorfällen eine Erhöhung von 40 Prozent gegenüber 2023. Antiziganistische Äußerungen haben sich verdoppelt, darunter verbale Angriffe wie Beleidigungen, Diffamierungen und Herabwürdigungen.

Weitere Informationen zum Auschwitz-Erlass und seinen tödlichen Folgen gibt es in dem Artikel Vor 80 Jahren – Der "Auschwitz-Erlass" vom 16. Dezember 1942 des Baden-Württembergischen Landesverbands Deutscher Sinti und Roma