Roma und Sinti sind die größte ethnische Minderheit in Europa.
Sie umfasst über acht Millionen Menschen. Diese Minderheit wird vom
größten Teil der Mehrheitsbevölkerung(en) abgelehnt, was die Menschen
täglich zu spüren bekommen. Die Folgen sind eine vielfach höhere
Arbeitslosigkeit, soziale Isolation, Marginalisierung, Stigmatisierung,
eine durchschnittlich geringere Lebenserwartung und höhere
Säuglingssterblichkeit sowie unzureichende Bildungschancen.
Roma-Verbände fordern seit Jahren das „Recht auf Leben ohne
Diskriminierung“. Unicef weist nachdrücklich auf die notwendige
Verbesserung der Situation der Roma hin. Die EU-Kommission stellt in der
Festlegung der Leitlinien des Equal-Programms und im Aktionsprogramm zur
Bekämpfung von Diskriminierung besonderen Handlungsbedarf in Bezug auf die
Situation der Roma fest. Im Mittelpunkt der Roma-Dekade der Weltbank
stehen schulische und berufliche Bildung, die Entwicklung von
Beschäftigungsstrategien, Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung der
Selbstorganisation, Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und
Ausgrenzung. Der Förderverein Roma e. V. sieht sich vor diesem Hintergrund
den Zielen verpflichtet, die soziale, politische und gesellschaftliche
Lage der Roma und Sinti im Sinne einer umfänglichen Gleichberechtigung zu
gestalten. Er weist in diesem Zusammenhang auf die besondere Verantwortung
angesichts der deutschen Geschichte hin, in der die Diskriminierung und
Verfolgung der Roma und Sinti bis zur industriellen Vernichtung während
des Nationalsozialismus ging. Nach 1945 wurde die Diskriminierung
ungebrochen fortgesetzt. In gleichberechtigter Kooperation mit Roma
und Sinti sowie deren legitimen Vertretungsorganisationen bemüht sich der
Förderverein Roma e. V. durch Bildungs- Beratungs- und Informationsarbeit
Perspektiven zu eröffnen. Der respektvolle Umgang, die Akzeptanz der
individuellen Integrität und gemeinschaftlichen Identität sowie die
Achtung und Förderung persönlicher Lebensentwürfe bilden hierbei die
Arbeitsgrundlage. Klischees und Vorurteilen der Mehrheitsgesellschaft
gegenüber Roma und Sinti begegnet der Förderverein Roma durch Aufklärung
und aktive Einflussnahme auf gesellschaftspolitische Prozesse.
Der
Förderverein Roma e. V. setzt sich für den Schutz von deutschen Rom und
Sinti, von Roma-Flüchtlingen und MigrantInnen ein. Er hat zum Ziel und
stellt in das Zentrum seiner Aktivitäten, ihnen eine umfassende
menschliche Existenz zu ermöglichen. Dabei hat Bildung einen zentralen
Stellenwert.
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